In Deutschland gab es in den letzten Jahrzehnten viele Veränderungen, die auch Regelungen zum Führerschein betreffen. So musst du jetzt deinen Führerschein umschreiben lassen, da er inzwischen mit einem Ablaufdatum versehen ist. Unter Umständen musst du auch einen ausländischen Führerschein umschreiben lassen. Hierbei handelt es sich um eine ganz andere Thematik und Prozedur, als wenn der Fahrzeugschein verloren geht.
Wenn du deinen Führerschein umschreiben lassen möchtest, musst du zur zuständigen Ausstellungsbehörde gehen – also zur Führerscheinbehörde des Hauptwohnsitzes. Das Straßenverkehrsamt, das Landratsamt oder die Ordnungsbehörde sind je nach Land dafür zuständig, wenn du deinen Führerschein umschreiben möchtest. Zudem sind auch die Umschreibungskosten nicht einheitlich festgelegt, aber du kannst mit ca. 25 € zzgl. Kosten für das Passbild und Gesundheitstests rechnen.
Führerschein umschreiben: Wichtige Infos die du beachten musst
Wann muss der Führerschein umgeschrieben werden?
Wie bereits erläutert, haben Führerscheine in Deutschland inzwischen ein Ablaufdatum. Dementsprechend müssen alle, die die Führerscheinprüfung nach dem 18. Januar 2013 abgelegt haben, einen neuen Führerschein nach 15 Jahren erneut beantragen. Auch alle zuvor ausgestellten Führerscheine müssen gegen die neuen EU-Führerscheine umgetauscht werden. Hier bekommst du allerdings eine großzügige Umtausch-Frist vom Gesetzgeber: Spätestens zum 19. Januar 2033 musst du einen neuen Führerschein beantragen, wenn du vor 2013 einen Führerschein hattest. Natürlich kannst du auch früher deinen Führerschein umschreiben lassen und hast dann einen neuen Führerschein, der 15 Jahre gültig ist.
Hinweis für Besitzer von Klasse-3-Führerscheinen: Sie müssen spätestens zum 50. Geburtstag ihren Führerschein umtauschen, mit dem sie bis zu dreiachsige Lkw-Gespanne über 12 t Gesamtgewicht fahren können. Sollte jemand nicht den Führerschein umschreiben lassen, wie beschrieben, erlischt für die großen Laster die Fahrerlaubnis. Die Ausnahmegenehmigung CE79 wird mit dem Umtausch eingetragen, allerdings muss zukünftig der Führerscheininhaber einen Gesundheits-Check alle 5 Jahre machen lassen. Wer bis 2033 nicht den Führerschein umschreiben lässt, darf nur noch Fahrzeuge unter 12 t zulässiger Gesamtmasse fahren, muss jedoch nicht regelmäßig zur ärztlichen Untersuchung gehen.
Welche Unterlagen müssen zum Führerschein umschreiben vorgelegt werden?
Wenn du deinen Führerschein umschreiben willst, musst du selbstverständlich nicht erneut die Fahrprüfung bestehen, aber du benötigst:
- Den Personalausweis oder Reisepass zum Identitätsnachweis
- Den alten Führerschein
- Ein biometrisches Passbild
Ein bestandener Sehtest und Gesundheits-Check sind für die Lkw-Klassen C/CE und C1/C1E zusätzlich vorgeschrieben. Ein umfassenderes Gesundheitsgutachten mit Leistungs- und Funktionstest ist für die Bus-Klassen (D) nötig.
Ausländischer Führerschein muss umgeschrieben werden
Ob in Deutschland ein Führerschein gültig ist oder nicht, ist abhängig davon, wo er erworben wurde. So haben alle Führerscheine aus EU-Ländern sowie Island und Norwegen (EWR, Europäischer Wirtschaftsraum) eine Gültigkeit in Deutschland und müssen dementsprechend nicht umgetauscht werden. Allerdings gelten die im Führerschein vermerkten Auflagen und Beschränkungen des Ausstellungslandes auch in Deutschland.
Zudem sollte man folgendes beachten: Unabhängig davon, ob es eine Probezeit im Ausstellungsland gibt oder nicht, muss sich der Fahrer an die Regelungen des Führerscheins in Deutschland auf Probe halten, wenn er innerhalb der ersten 2 Jahre nach Führerscheinerwerb seinen Wohnsitz nach Deutschland verlagert.
Wenn der Führerschein außerhalb des EWR erworben wurde, gelten andere Regelungen. So muss der Führerschein nicht umgeschrieben werden, wenn man im Urlaub Auto fährt. Wer aber einen Wohnsitz in Deutschland hat und sein Aufenthalt im Land länger als 6 Monate beträgt, muss einen deutschen Führerschein spätestens nach 6 Monaten beantragen bzw. den bestehenden ausländischen Führerschein umschreiben lassen. Diese Frist kann auch auf 12 Monate verlängern, aber nur wenn man sich sicher ist, dass das Land innerhalb eines Jahres wieder verlassen wird.
Hinweis: Eine erneute Prüfung kann je nach Ausstellungsland dennoch nötig sein.
Ausländischen Führerschein umschreiben – wie geht das?
Wer seinen EWR-Führerschein in einen deutschen freiwillig umschreiben will, kann bei den örtlichen Behörden seines Wohnsitzes mit einem biometrischen Passbild, einem entsprechendem Ausweisdokument und etwaigen Gesundheitsdokumenten einen neuen Bus- und Lkw-Führerschein beantragen.
Kommt der Führerschein aber außerhalb der EWR, muss in der Regel eine praktische und theoretische Fahrprüfung abgelegt werden. Dabei wird aber auf eine vorgeschriebene Fahrschulausbildung vom Gesetzgeber verzichtet. Somit kann jeder Fahrer für sich selbst entscheiden, ob er für die Prüfung fit ist. Es gibt auch sogenannte Anerkennungsabkommen für Führerscheine aus einigen Ländern, die bei der Führerscheinprüfung die gleichen Mindeststandards wie die EU anlegen. Solche Führerscheine können in einen deutschen Pass ohne zusätzliche Prüfung umgetauscht werden.
Die Kanalinseln Guernsey und Jersey, Monaco, San Marino, Andorra, Bosnien Herzegowina, Serbien, die Schweiz sowie viele Bundesstaaten der USA, Australiens und Kanadas zählen z. B. zu den genannten Ländern. Außerdem werden Führerscheine aus Namibia, Israel, Südafrika, Singapur, Südkorea und Japan anerkannt. Du kannst natürlich eine noch ausführlichere Liste online finden.
In einigen Staaten gibt es sogar die Besonderheit, dass du schon vor dem 18. Geburtstag den Führerschein machen darfst. In Deutschland darf man mit so einem Führerschein nicht fahren, ehe man volljährig ist. Hier gibt es keine Ausnahmen (Umzug, Urlaub). Wenn man aber den Wohnsitz nach Deutschland verlegt, kann man den Führerschein umschreiben lassen in die deutsche B17-Fahrerlaubnis. Diese Erlaubnis gilt für das begleitete Fahrer.
Doch was passiert mit dem ausländischen Führerschein nach dem Umschreiben? Die Behörde schickt entweder den ausländischen Führerschein an die Ausstellungsbehörde zurück oder verwahrt ihn. Die ausländische Fahrerlaubnis kann man nach der Abgabe des deutschen zurückerhalten. Eine Klassifizierung des ausländischen Führerscheins ist abhängig vom Ausstellungsland nötig. Unter anderem kann diese beim ADAC beantragt werden.
Was kostet das Umschreiben eines Führerscheine?
Die Kosten für das Umschreiben des bestehenden Führerscheins in einen neuen EU-weit gültigen Ausweis liegen bei 25 €. Dazu musst du noch zusätzlich 6 bis 10 € für das neue Lichtbild dazurechnen. Wenn du aber einen Führerschein mit Klasse C umschreiben möchtest, musst du zusätzliche 90 € für ein Gesundheitszeugnis aufbringen.
Wenn du aber im Führerschein nur die Adresse oder den Namen ändern willst, bezahlst du oft nur eine geringe Aufwandsentschädigung. Hier wird meistens nur eine einfache Ergänzung des vorhandenen Führerscheins gemacht und keine komplette Neuausstellung. Dementsprechend ist in der Regel die Ausstellung eines neuen Führerscheines nicht notwendig.
Nachdem die Prozedur rund um den Führerschein umschreiben erklärt wurde, kannst du dich nun anderen gängigen Fragen widmen, wie z. B. der fachgerechten Altreifenentsorgung oder welches Motoröl du kaufen sollst. Diese und andere wichtige Fragen werden in unseren Blog gründlich behandelt.